Fotos: dieLICHTBUILDER Klamann & Bauer

easyCredit BBL

Gutes Spiel, aber schwache Freiwurfquote: medi bayreuth unterliegt 85:90 in Crailsheim

Eigentlich hätte ein Auswärtssieg in Crailsheim perfekt ins medi bayreuth Drehbuch dieser so verrückten Saison gepasst. Ausgerechnet in jener Halle diese schwarze Serie zu beenden, an der die HEROES OF TOMORROW in den letzten fünf Jahren auf Bundesliga-Niveau bisher noch nie gewinnen konnten, wäre die sprichwörtliche Faust aufs Auge dieser absolut unberechenbaren Spielzeit gewesen. Und tatsächlich … die Chance für eben jenen Sieg war zum Greifen nah für das Team von Head Coach Raoul Korner, doch am Ende sollte es auch im zehnten aufeinanderfolgenden Spiel nicht für den Sieg reichen. 

Mit 85:90 (49:44) unterlag medi bayreuth am Karsamstag vor 1.996 Zuschauern, darunter auch gut 50 Bayreuther Schlachtenbummler, in der Arena Hohenlohe. Besonders die Freiwurfquote von nur 50 Prozent (9 von 18) war am Ende extrem ärgerlich.

Das sagt Bastian Doreth (Kapitän medi bayreuth):

“Es ist nicht so, dass uns die Luft ausging. Wir haben schlecht in der Verteidigung kommuniziert und sowas nutzt eine gute Mannschaft, wie es die Crailsheimer sind, eiskalt aus, schließlich sind sie nicht umsonst ein Playoff Kandidat. Am Ende war es eine selbstverschuldete Niederlage.”

 

Der Spielverlauf

Es war von Beginn an eine schnelle Partie, in die die HEROES OF TOMORROW hellwach starteten und durch einen 11:0 Run nach gut fünf Minuten die Führung bis auf 13:6 ausbauen konnten. Immer wieder durchbrach die Mannschaft von Head Coach Raoul Korner die entstandenen Lücken in der Defensive der Crailsheimer, sodass Merlins Cheftrainer Sebastian Gleim seine Jungs zur Auszeit holen musste, um einige Adaptionen vorzunehmen. Nach dieser Besprechungsphase agierten die Magier nun konzentrierter und nutzten den Umstand, dass wie schon beim letzten medi-Spiel mit dem Beginn der Einwechslungen der Rhythmus erst einmal verloren ging. Infolgedessen erzielten die Crailsheimer in der 7. Spielminute den 18:18 Ausgleich und konnten die Führung bis zum Ende des ersten Viertels zwar knapp, aber noch mit 26:25 übernehmen. 

Auch nach den ersten zehn Minuten blieb das hohe Tempo auf beiden Seiten bestehen und es entwickelte sich eine enge Partie, mit mehrmaligen Führungswechseln. Da die HEROES OF TOMORROW auch weiterhin hochprozentig von der Dreipunktelinie einnetzen (8/14, 57% zur Halbzeit) gelang es medi die Führung zum Ende des zweiten Viertels fest zu übernehmen und durch einen erfolgreichen Halbdistanzwurf von Sacar Anim, bis auf sechs Punkte (42:48/17.) auszubauen. Dieser Vorsprung hatte auch bei Halbzeit mit 49:44 noch Bestand.  

War es noch ein offensives Feuerwerk von beiden Mannschaften in den ersten zwanzig Minuten, so blieb davon nach dem Seitenwechsel zunächst wenig übrig. Nach einem erfolgreichen Freiwurf von Sacar Anim zum 53:48 (22.) dauerte es fast ganze drei Minuten, bis der nächste Ball erneut durch den Ring fallen wollte. Dann besannen sich beide Mannschaften jedoch wieder ihrer offensiven Stärke, wobei die Dreierquote der HEROES OF TOMORROW zwischenzeitlich bei 60% (12/20) lag. Dass sich das Team von Head Coach Raoul Korner dennoch nicht entscheidend absetzen konnte, lag vor allem an der eklatanten Schwäche an der Freiwurflinie, die zwischenzeitlich bei 42% lag. So gestattete man den Merlins sich immer wieder zurückzukämpfen und der Vorsprung schmolz nach dreißig Minuten auf nur noch einen Punkt (65:64). 

Dieses Bild setzte sich auch im finalen Abschnitt zunächst fort. Die HEROES OF TOMORROW behaupteten zwar stets eine knappe Führung, doch aufgrund der weiterhin gravierenden Schwäche an der Freiwurflinie konnten sich die Mannen von Head Coach Raoul Korner eben nicht absetzen. Im Gegenteil: Ein 7:0 Run der Merlins in der 38. Minute kippte auf einmal das Momentum auf die Seite der Hausherren. Angeführt von Terrell Harris holte das Team von Head Coach Sebastian Gleim nun Punkt um Punkt auf und übernahm eine Minute vor Ende der Partie, eben durch Punkte des US-Amerikaners, die Führung (82:81), die sie bis Ende des Duells nicht mehr hergeben sollten. Die HEROES OF TOMORROW mühten sich noch einmal nach Kräften, doch die Abgeklärtheit der Crailsheimer war zu groß. Am Ende verlor die Mannschaft von Head Coach Raoul Korner nach einer kämpferisch starken Leistung das Auswärtsspiel bei den HAKRO Merlins Crailsheim mit 85:90. 

Das sagt Raoul Korner (Head Coach medi bayreuth):

„Zunächst Glückwunsch an den Coach und seine Mannschaft zum hart erkämpften, sicherlich glücklichen, aber verdienten Sieg. Wir haben den Großteil des Spiels kontrolliert. Wir haben teilweise exzellent gespielt, mit kleinen Brüchen. Am Ende hat die Mannschaft gewonnen, die das Selbstvertrauen hat, schwierige Würfe zu treffen. Wir hatten ein paar Aussetzer, zum Beispiel Freiwürfe. Wir lassen 50 Prozent der Freiwürfe liegen. Das ist natürlich fatal, wenn du das Spiel letztlich mit einer Possession verlierst. Wir haben drei Layups und freie Würfe daneben geworfen, Crailsheim hat schwierige Würfe getroffen. Das war am Ende der Unterschied. Ich glaube, dass das mit Selbstvertrauen zusammenhängt. Dass wir im Moment keins haben, ist glaub ich kein großes Geheimnis. Der Kampf war da, wir haben gefightet und das beste Spiel seit langem gemacht. Unsere Truppe findet langsam zusammen, aber belohnen konnten wir uns leider nicht. Aber wir werden weiterkämpfen. Zwei Wochen, drei Spiele. Wir werden noch drei harte Fights liefern.”

HAKRO Merlins Crailsheim vs. medi bayreuth 90:85 (26:25 - 18:24 - 20:16 - 26:20)

HAKRO Merlins Crailsheim: LEWIS 23 (6 Rebounds),  STUCKEY 5, Kovacevic A.,  Lasisi 8, HARRIS 21 (6 Assists), Bleck 5, Kindzeka 0, KOVACEVIC D. 5, Gudmundsson 3, Aririguzoh 8, Kerstan, CAFFEY 12. 

medi bayreuth: ANIM 23, Thornton 4, Wohlrath 0, Jalalpoor 0, Bruhnke 5, DORETH 11 (10 Assists), Seiferth 3, Sanders, ALLEN 12, SAJUS 11 (7 Rebounds), JÕESAAR 16.

Das komplette Scouting gibt es hier!

Die “Uuulmer” kommen!

Schon am kommenden Freitag geht es für die Burschen von Head Coach Raoul Korner wieder rund, denn dann gastiert ratiopharm ulm in der Oberfrankenhalle. Tickets für die Partie gegen den Playoff Anwärter gibt es hier! Jump am 32. Spieltag ist um 20:30 Uhr.